Die Andacht zur Fastenzeit 2024
Fasten
Zurzeit ist Fastenzeit. Die Einen verzichten auf Süßes, die Anderen auf Fleisch, wieder Andere auf Alkohol. Und dann gibt es die, die sagen: "So ein Quatsch" - und auf nichts verzichten. Ich weiß nicht, wie Sie es mit dem Fasten halten. Ich finde es durchaus sinnvoll, für einen bestimmten Zeitraum auf etwas zu verzichten und mich auf ein neues Thema einzulassen.
Das offizielle Motto für die Fastenzeit in der evangelischen Kirche lautet dieses Jahr: „Komm rüber - Sieben Wochen ohne Alleingänge“
Es geht um die Kraft des Miteinander, nicht nur um die Beziehungen zum Partner, der Familie und Freunden, sondern auch um das Miteinander mit Menschen aus anderen Kulturen oder Menschen, die anderer Meinung sind.
Jesus gibt uns im Neuen Testament immer wieder Beispiele dafür, dass es gut ist, mal etwas ANDERS zu machen, mal über den Tellerrand zu schauen und über den eigenen Schatten zu springen. Wir können in den 40 Tagen vor Ostern seinem Beispiel folgen und neue Erfahrungen im Miteinander machen.
Zachäus der Zöllner ist ein gutes Beispiel: Er begegnet Jesus und wird dadurch ein anderer Mensch. Wie wäre es, wenn wir einmal unsere Vorurteile beiseiteschieben und uns auf Menschen einlassen, die wir nicht oder nur flüchtig kennen?
Sie meinen, das hätte doch nichts mit Fasten zu tun?
Doch Fasten bedeutet, eine fragende Haltung gegenüber Gott einzunehmen und zu hören, was er mir zu sagen hat. So wie Jesus sich bei Zachäus einlädt, bei ihm, dem Verachteten. Dadurch zeigt er Zachäus den Weg in ein neues Leben. Zachäus erkennt auf einmal seinen Wert und kann deshalb anders handeln, sein Leben neu beginnen.
„Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden. Da sie das sahen, murrten sie alle und sprachen: Bei einem Sünder ist er eingekehrt. Zachäus aber trat herzu und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück." (Lukas 20,6-8)
Nutzen wir die Fastenzeit als Chance, etwas anders zu machen – auch wenn es schwer fällt. Nur so können wir die Entdeckung machen, dass es anders besser sein könnte.
Lassen wir uns darauf ein, Gottes Wort neu zu entdecken und im Vertrauen auf ihn etwas Neues zu beginnen.
(Gudrun Zeitler)
(Bildquelle: www.evangelisch.de)