Juli-Andacht 2024
Kennen Sie das? Da haben Sie Möhren gesät im Garten, aber es tut sich nichts. Und auch anderswo würden wir gerne etwas sehen. In Münchberg brauchen wir seit 20 Jahren ein neues Gemeindehaus. Meine Schmerzen wäre ich gern endlich los. Endlich mal wieder eine richtig ausgiebige Wanderung, eine längere Reise. Fit sein wäre schön. Aber das dauert. Und in unserem Land? Wirtschaftswachstum? War mal. Arbeitslosigkeit ? Steigt. Und der Friede auf unserer Erde scheint weit weg. Es ist zum Verzweifeln. Oder?
Ich könnte mir vorstellen, Jesus ging es manchmal genauso. Das Reich Gottes will er den Leuten näherbringen. Aber viele ärgern sich eher über seine Worte. Er heilt Kranke, viele sehen es – und gehen ungerührt weiter. Aber Jesus verzweifelt nicht. Er sieht die Sache anders.
„Und Jesus sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft und schläft und steht auf, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst – er weiß nicht wie.“
Wie bitte? Einfach nur ausruhen und zuschauen? Und daraus soll etwas werden? Wir sind es gewohnt, zu planen, Ziele zu finden und zu verwirklichen. Ob im Privatleben, in der Gemeinde, im Land. Ich muss mich doch reinhängen. Ich muss doch etwas leisten.
Wirklich? Wir bekommen eine ganze Menge Geschenke, jeden Tag. Wir können und müssen eigentlich gar nicht so viel tun dafür. Gesundheit – ein Geschenk. Meine Familie, meine Freunde, ein Dach überm Kopf, ein Auskommen: Geschenke Gottes. Ich muss nichts dafür tun. Nur einfach „Danke" sagen.
(Gerhard Ströhla)