06Jan
Die Evang. Kirchengemeinde Münchberg lädt zu einem besonderen Gottesdienst am 9. Januar diesmal nicht in die Stadtkirche, sondern in die Friedhofs-Kirche zur Himmelspforte um 9:30 Uhr ein. Der Grund in diesem besonderen Umfeld zu feiern ist ein besonderer: Die Flyer für diese einzige Markgrafenkirche im Dekanat Münchberg sind fertig und werden in dem Gottesdienst von Pfarrerin Herrmann an Dekan Oertel zur weiteren Verteilung übergeben. Herrmann, als die Referentin der Regionalbischöfin Dr. Greiner für die Markgrafenkirchen, wird die Predigt halten und Dekan Wolfgang Oertel die Liturgische Gestaltung übernehmen. Die Predigt anhand eines in der Kirche zu findenden Schmuckstückes trägt den Titel „Gottes Kind“.
Aufgrund der Corona-Beschränkungen sind leider nur max. 54 Personen zugelassen. Eine Reservierung ist nicht möglich.
Die Pforte zum Himmel
Was alle Markgrafenkirchen sein sollen, die Münchberger Gottesacker-Kirche trägt es im Namen: den Eingang ins Himmelreich. Der Weg dahin führt nach evangelischer Lehre allein über den Glauben an Jesus Christus. Der Glaube aber entsteht durch die Predigt des Evangeliums. Deshalb steht die Kanzel im Mittelpunkt, gesäumt von zwei mächtigen Säulenpaaren wie beim Portal eines griechischen Tempels. Der Kanzeldeckel hat die Form einer Krone und verspricht den Glaubenden die Krone des Lebens. Die liegende Figur neben dem Auferstandenen zeigt den Siegeskranz, während die andere einen Köcher mit Pfeilen als Zeichen des Schmerzes hält. Über allem leuchtet der Strahlenkranz göttlicher Herrlichkeit, in die der Mensch nach dem Tod eingehen soll. Der Hofer Bildhauer Wolfgang Adam Knoll hat den Kanzelaltar für die 1747 neu erbaute Friedhofskirche geschaffen – mit der Stuckdecke und den Doppelemporen eine sehenswerte Barockkirche.
Die Inschrift über der Eingangstür mit der Jahreszahl 1581 erinnert an den ersten Kirchenbau auf dem neuen Friedhof, der wegen Platzmangels außerhalb der Stadtmauern angelegt wurde. Einige der alten Grabsteine sind an den Außenmauern und im Inneren zu sehen.
In Kriegszeiten wurde das Gotteshaus immer wieder für militärische Zwecke als Lager etc. missbraucht. Doch die Lage außerhalb der Stadt bewahrte die Kirche beim großen Stadtbrand 1837 vor der Zerstörung. Die nahe gelegene Stadtkirche wurde danach im neugotischen Stil neu erbaut. Von der vorherigen Markgrafenkirche blieben nur ein „Posaunenengel“ und der Taufengel.