Februar-Andacht 2025
Taugt dieses Angebot denn was? Ob neue Waschmaschine, Kühlschrank oder Herd: erst mal in den Tests nachschauen. Taugt denn mein altes Notebook noch? Mal ein Testprogramm aus dem Internet holen, testen, wie schnell es noch ist, ob es noch gut genug ist. Taugen denn meine Gewohnheiten? Mal testen. Sind sie (noch) gut genug?
„Prüfet alles, und behaltet das Gute“, rät Paulus den Christen in Thessaloniki. Da ist vieles gut genug, vieles hat sich bewährt. Mein Tagesrhythmus, meine Essgewohnheiten, meine Arbeitsstelle, mein Umgang mit anderen Menschen. Mit anderem bin ich nicht zufrieden. Zu viel um die Ohren, keine Ruhephasen, oder: zu oft allein, zu wenig Anregungen. Paulus rät dann: prüfen. Und vielleicht ändern.
Das fällt nicht leicht. Abschied nehmen ist nichts Schönes. Manche Dinge und manche Gewohnheiten einfach zur Seite legen fällt schwer. Und kommt dann etwas Besseres nach? Etwas Neues anfangen fällt schwer. Ein neuer Freund, eine neue Aufgabe? Da muss ich doch erst über die ein oder andere Schwelle. Und: Hält das Neue, was es verspricht?
Wie prüfe ich, was gut ist? Ein Maßstab ist die Liebe zu mir selbst. Gehe ich gut mit mir um? Schlafen, essen, Zeit für Partner, Freunde? Oder stelle ich mich unter Druck: Ich muss noch dieses fertigbringen, viel zu vieles geht mir durch den Kopf und macht mir Sorgen. Muss das wirklich alles sein?
Der zweite Maßstab ist die Liebe zu anderen. Läuft alles glatt in der Familie, in der Nachbarschaft, mit den Freunden? Oder gibt es da Zeitnot oder gar Streit? Kann ich teilen: Zeit, Geld, Trost?
Dies ist eine Andacht mit vielen Fragezeichen. Aber in vielem auch eine Andacht mit einem guten Gefühl: Vieles hat sich ja bewährt. Mein Leben ist zwar nicht ideal. Aber es ist lebenswert. Gut. Gut genug. Und wenn ich doch den Eindruck habe, ich müsste etwas ändern? Höchtens eines auf einmal. Das ist genug an Anforderungen. Gut genug reicht.
(Gerhard Ströhla)
"Erst mal testen!"