April-Andacht
„Darum wissen wir, dass Jesus Christ auferstanden, auferstanden, wirklich auferstanden ist“.
So heißt es in einem bekannten Osterlied. Ja, wir wissen es, Wissen heißt: Ich bin mir wirklich sicher,
und trotzdem fällt es mir schwer zu glauben, dass Jesus vom Tod erstanden ist. Aber die Frauen am
Grab, von denen uns die Bibel berichtet, ebenso die Jünger auf dem Weg nach Emmaus und nicht
zuletzt Thomas, dem Jesus seine Wundmale zeigt, sind Zeugen: Jesus Christus ist für uns gestorben
und auferstanden, auch wenn diese Welt oft in einem desaströsen Zustand ist. Das ist die frohe Bot-
schaft von Ostern. Der Tod hat nicht das letzte Wort.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich wünsche mir manchmal, dass Gott dreinschlägt, dazwischen-
fährt und auf dieser Welt Recht und Ordnung schafft. Aber andererseits frage ich mich, was ist, wenn er
dann gerade zu mir sagt: „Du hast dazu beigetragen, dass es auf dieser Welt so zugeht. Du bist schuldig
geworden an meiner Schöpfung und an deinen Mitmenschen." Da kann ich nur auf Jesus hoffen, der
durch seinen Tod und seine Auferstehung die Sünde und den Tod überwunden hat. Jesus lebt und ist
uns vorausgegangen zu Gott dem Vater.
Unglaublich, sagen Sie. Stimmt, auf den ersten Blick wirkt unsere Welt wie das ganze Gegenteil.
Eine Welt voller Krieg, Hunger, Not, Hass und Leid. Aber Jesus hat uns nie das Paradies auf Erden
versprochen. Wir sind Menschen, von Gott ausgestattet mit einem freien Willen. Es liegt an uns,
diese Erde zu einem Paradies, zu einem Ort des Lebens zu machen. Fangen wir damit an. Nicht
irgendwo, sondern bei uns selbst. Wenn wir an den Auferstandenen glauben, dürfen wir gewiss sein,
egal, was uns auf dieser Welt noch passiert: Wir sind Glieder der Gemeinde Jesu Christi und erlöste
Kinder Gottes.
Für uns gilt Jesu Versprechen: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matthäus 28,20)
„Deshalb wollen wir alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit, denn unser Heil hat Gott bereit“.
(nach EG 100)
(Gudrun Zeitler)